Brissago

Quelle: Gustav A. Lang, Brissago

Der Name Brissago steht für einen kleinen Ort am Lago Maggiore,der an Italien und den Piemont grenzt und der Lombardei gegenüber liegt. Man erreicht den Ort via Locarno, Ascona und Porto Ronco. Im Städtchen leben ca. 2000 feste Bewohner/Innen ( Residenti).

Geschichte

Schriftlich wurde die Autonomie des Ortes erstmals in den Statuti rustici 1289-1342 dokumentiert. 1512 drangen die Eidgenossen nach Mailand vor. 1513-1520 war die Gemeinde eine reichsunmittelbare Minirepublik und bewahrte ihre Selbstverwaltung unter den Mailänder Herzögen und den Locarneser Grafen der Rusca. Am 23. April 1521 , dem Tag des San Giorgio, erfolgte der Uebertritt zur Eidgenossenschaft. 1803 wurde der Kanton Tessin geschaffen. Seit 1971 gehört Brissago dem Bistum Lugano an. Geistlich sind Bande nach Mailand erhalten geblieben. Der Brissagheser Carnevale „veccio“ des „Re Pitoc“ folgt noch dem mailändischen Kalender und Ritus.

Lage und Umgebung

Brissago liegt auf 196m ü.M. am rechten oder westlichen Ufer des Lago Maggiore. Der Lago Maggiore (Langensee) ist 60 km lang und bis zu 370 m tief. Der Dorfkern liegt am See und die Ortsteile (Weiler) des Dorfes auf natürlichen Terrassierungen oberhalb am Abhang des Berges Gridone (Ghiridone) , 2200m ü.M., des Pizzo Leone und der Corona dei Pinci. Brissago ist der Grenzort zur Region Piemont, der erste Ort auf der italienischen Seite ist Cannobio.Wanderwege führen ins Valle Cannobino und den Nationalpark Val Grande. Blickt man von der Wohnung nach links, seeaufwärts, geht der Blick zur Alpenkette des Nordens , nach Locarno, Ascona , die Nachbargemeinden Porto Ronco , Ronco und die Brissagoinseln . Nach rechts, seeabwärts, blickt man auf das gegenüberliegende Seeufer in Richtung der lombardischen Tiefebene bis nach Luino. Gegenüber liegt der Berg Gamborogno und die nach ihm bezeichnete Region.

Klima

Die ganze Zone steht unter dem milden Einfluss eines subtropischen Klimas mit einer Vegetation von Palmen, Kamelien, Mimosen. In den Wäldern wachsen Kastanien, Eichen und Birken.

Sehenswürdigkeiten von Brissago

Die Altstadt (Borgo).

Am eindrücklichsten ist die Ansicht vom Schiff aus! Der alte Ortskern liegt am See mit einer schönen Seepromenade und ihren erhaltenen Villen. Ein sehenswerter Profanbau im Borgo ist die Casa Branca (1680-1720), auch Palazzo Bacalà genannt. Der Ort wird durch die Hauptstrasse Via Leoncavallo geteilt, durch welche leider der Durchgangsverkehr nach Cannobio/Italien führt.

Pfarrkirche dei Santi Pietro e Paolo: (ursprünglich lombardisch-toskanischer Renaissance-Charakter).

Die Kirche Madonna del Ponte (1520-1545): Chiesa della Santa Maria in Selva, ist eine der bedeutendsten Bauwerke der lombardischen Architektur in der Schweiz mit oktogonaler Kuppel und hohem, freistehenden Campanile. Baumeister war Giovanni Beretta.

Die Grabstätte des aus Neapel stammenden Opernkomponisten Ruggero Leoncavallo (1857-1919) befindet sich in der Säulenhalle des Porticato der Madonna del Ponte.

Das Leoncavallo Museum im Palazzo Branca-Baccalà.

Das „Centro Dannemann“, die legendäre Tabakfabrik, älteste Manufaktur im Kanton Tessin, gegründet 1847.

Von der Gemeinde (Tourismusbüro) werden vom Frühjahr bis Herbst geführte Wanderungen durch die Siedlungen des Gemeindegebietes angeboten.

Der alte Dorfkern der Siedlung Piodina liegt 5 Minuten zu Fuss von der Wohnung entfernt. Sie hören die Glocken der Kirche San Macario.

Oberhalb Piodinas liegt im Wald über der Via malpensata das Oratorium von Taia (Madonna di Montonero) versteckt. Bergaufwärts erreicht man an der Via Costa di Mezzo die Kapelle Vergine del Buon Consiglio von Porbetto.

Der Kreuzweg von Brissago - Sacro Monte

Beginnt nur wenige Gehminuten entfernt vom Borgo. Durch die Via Gerusalemme führt der Kreuzweg Gradinata del Calvaria.Von der Verkündigungskapelle steigt die Via Crucis über kanonisch festgelegte 14 Stationen bergauf zur Wallfahrtskirche Madonna Addolorata und weiter zur Kalvarienbergkapelle.

Die Brissagoinseln: der botanische Garten

Grosse Sammlung subtropischer Gewächse.Es wurden Spuren der Römer gefunden und Ruinen einer Kirche, die 1250 erbaut wurde. Ab 1885 lebte die Baronin Antoinette Saint Leger auf der Insel und begann die grosse Insel in einen botanischen Garten umzuwandeln.1927 verkaufte sie die Inseln an den reichen Hamburger Kaufmann Max Emden.1949 wurden die Brissago Inseln vom Kanton Tessin gekauft. Die Inseln sind mit den Kursschiffen und mit einem Taxiboot von Porto Ronco aus zu erreichen. Im Sommer ist ein Restaurant geöffnet.

Bergwanderungen oberhalb Brissagos

3 Strassen (Costa di Dentro, Costa di Mezzo, Costa di Fuori) sind hoch hinauf bis in die voralpine Zone (800 bis über 1000 m) befahrbar. Die Costa di Fuori führt in die Via Ghiridone und weiter hoch in das Grotto Borei. (Einheimische Spezialitäten, schöne Aussicht). Wandern: nach Alba Nova und weiter über die Alpe di Naccio auf den Pizzo Leone. Nach Mergugno mit Aufstieg durch den von Mai bis Mitte Juni blühenden Goldregenwald des Sacro Bosco. Zur Berghütte „Al Legn“ auf der Alpe Arolgia und von dort zum Gridone-Gipfel. (Die Italiener nennen ihn Monte Limidario).